Kurze-Musik-Reisen

wurden als rezeptives Musiktherapie-Verfahren von Margareta Wärja (Schweden) aus der „Bonny-Methode Guided Imagery and Music" weiterentwickelt. Sie eignen sich gut als musiktherapeutisches Gruppenverfahren.

Ausgewählte, kurze Musikstücke, insbesondere aus den Genres der Klassischen Musik oder der Filmmusik, begleiten Sie im Rahmen einer behutsam eingeleiteten Tiefenentspannung auf eine Hör-Reise.

Der Ablauf ähnelt BMGIM mit dem Unterschied, dass jeder Teilnehmende still der Musik lauscht und die auftauchenden, inneren Bilder erst im Anschluss an die Reise - nach behutsamer Begleitung zurück in den Realraum - mitteilt.

Hilfreich ist es, die erlebten Eindrücke in einem Bild oder Mandala zu gestalten, die anschließend im Hinblick auf aktuelle und individuelle Bedeutungen besprochen werden.

Formaler Ablauf einer KMR-Sitzung:

gemeinsame Aktivitäten von Klient und Begleiter: grün, Aktivitäten des Begleiters: blau, Aktivitäten des Klienten: orange

Auftakt: Thema klären und Fokus finden

Als Klient*in bringen Sie ein persönliches Anliegen in ihre KMR-Sitzung mit. Aus diesem filtern wir im Vorgespräch gemeinsam einen thematischen Fokus heraus, der stärkenden, entspannenden, distanzierenden oder auch konfrontierenden Charakter haben kann.

Exposition: Musik auswählen, Entspannung einleiten und Fokus formulieren

Als therapeutische Begleiterin bin ich darin geschult, passend zu ihrem Thema ein Musikstück von ca. 2 - 5 minütiger Dauer auszuwählen.

Zur Einstimmung auf die Reise werden Sie angeleitet, sich im Sitzen oder Liegen körperlich und seelisch zu entspannen. Hier finden Formulierungen zur Körper- und Atemwahrnehmung, sowie zur Aufmerksamkeitszentrierung Verwendung. Diese führen behutsam, mit einfachen Worten hin zur Fokussierung auf das zuvor vereinbarte Thema ihrer Reise. Dabei werden Sie aufgefordert, mit geschlossenen Augen oder ruhendem Blick innere Bilder und Vorstellungen zum Themenfokus entstehen zu lassen.

Durchführung: Musik hören und imaginieren

Während nun Musik erklingt folgen Sie hörend mit ihrer Aufmerksamkeit den auftauchenden, inneren Bildern und Empfindungen. Dabei können sich auch Erinnerungen, Sinneswahrnehmungen und intensive Gefühle einstellen.

Reprise: Klangpause/ Herausführen aus der Entspannung

Nach dem Ende des Musikstückes werden sie verbal behutsam aus der Entspannung heraus geleitet, um schließlich die Augen zu öffnen und sich im Raum zu orientieren. Im Anschluss an die Imagination gibt es verschieden Wege, wie sie sich ihre Erfahrungen erschließen, diese reflektieren und integrieren können. Zunächst werden ihnen Farben angeboten, um die erlebten Eindrücke in einem Bild zu gestalten.

Nachklang: Nachgespräch und Brücke zum Alltag herstellen

Im weiterführenden Gespräch steht das Erlebte im Zentrum. Als Reisende explorieren sie mit mir gemeinsam, welche Bilder, Gefühle, Erinnerungen oder Körperempfindungen sich während der Reise oder des Malens eingestellt haben und welche Botschaften, Einsichten, oder vielleicht neue Ideen sie mitgebracht haben mögen. Ich unterstütze sie dabei, eine Brücke zwischen dem imaginativ Erlebten und den Fragen bzw. Themen ihres Alltags zu bauen.

In „KMR" wird die Musik zur Kraftquelle, die bestärken, Blockiertes lösen oder Neues anregen kann.
Daraus können sich veränderte Blickwinkel auf aktuelle Lebensthemen ergeben, und mehr Alltagsgelassenheit kann entstehen.